
Barrierefreie Websites für öffentliche Einrichtungen: Über den Umgang mit WCAG 2.2 und BITV 2.0
Barrierefreies Webdesign kann überraschend spaßig sein. Damit meinen wir nicht nur den Gestaltungsprozess an sich, sondern auch das Ergebnis. Zugegeben, wenn man sich das erste Mal durch die Regelungen und Vorgaben kämpft, kann die Hoffnung auf eine individuell und modern gestaltete Seite schon mal kurz schwinden, aber wenn man sich an einige Grundregeln hält, bleibt am Ende doch mehr Gestaltungsspielraum, als man denkt.
Diese Erfahrung haben wir erst vor kurzem wieder mit der Website für die Stadtteilwochen gemacht. Da es sich dabei um ein Angebot der Stadt München und somit um eine Stelle der öffentlichen Verwaltung handelt, muss es sich an den Standards der WCAG 2.2 Level AAA sowie der BITV 2.0 orientieren. Und die klingen erstmal nach ziemlich viel. Nach ausführlicher Recherche zu den Standards sind wir allerdings auf ein Ergebnis gekommen, das die Vorgaben erfüllt und sowohl die Kund:innen als auch uns glücklich macht.
Barrierefreie Websites für öffentliche Einrichtungen: Über den Umgang mit WCAG 2.2 und BITV 2.0

Barrierefreies Webdesign kann überraschend spaßig sein. Damit meinen wir nicht nur den Gestaltungsprozess an sich, sondern auch das Ergebnis. Zugegeben, wenn man sich das erste Mal durch die Regelungen und Vorgaben kämpft, kann die Hoffnung auf eine individuell und modern gestaltete Seite schon mal kurz schwinden, aber wenn man sich an einige Grundregeln hält, bleibt am Ende doch mehr Gestaltungsspielraum, als man denkt.
Diese Erfahrung haben wir erst vor kurzem wieder mit der Website für die Stadtteilwochen gemacht. Da es sich dabei um ein Angebot der Stadt München und somit um eine Stelle der öffentlichen Verwaltung handelt, muss es sich an den Standards der WCAG 2.2 Level AAA sowie der BITV 2.0 orientieren. Und die klingen erstmal nach ziemlich viel. Nach ausführlicher Recherche zu den Standards sind wir allerdings auf ein Ergebnis gekommen, das die Vorgaben erfüllt und sowohl die Kund:innen als auch uns glücklich macht.
Bei der Gestaltung hat uns ein simpler Trick geholfen, die Barrierefreiheit nicht aus den Augen zu verlieren.
Denn im Grunde geht es darum, Personen mit körperlichen oder kognitiven Einschränkungen den gleichen Zugang zu Informationen zu gewährleisten. Man sollte sich also bei jeder Entscheidung fragen: Verhindert die Gestaltung, Struktur oder Funktionalität meiner Seite, dass eine Person, die nicht so gut sehen, hören, eine Maus bedienen oder komplexe Sätze verstehen kann, die gleichen Informationen bekommt wie jemand ohne Einschränkungen? Wenn ja, sollte man eine andere Lösung finden.
Die wichtigsten Punkte, die wir bei der Gestaltung von Websites immer berücksichtigen.
Unsere Checkliste für barrierefreie Websites
Struktur
Die Seite muss klar aufgebaut sein und sich einfach verstehen lassen. Es ist auch wichtig, dass die Headline-Hierarchien richtig hinterlegt sind, damit sich auch Screenreader einwandfrei zurechtfinden.
Funktionalität
Alle Elemente der Seite müssen auch per Tastatur ansteuerbar und bedienbar sein. Das heißt, bei Elementen, die zum Scrollen oder Tippen gedacht sind, sind oft zusätzliche Buttons nötig, mit denen sich das gleiche Ergebnis erzielen lässt.
Gebärden- und Leichte Sprache
Kommunikationshilfen müssen leicht auf der Seite zu finden sein. Nicht jede Unterseite der Website muss vollständig übersetzt sein, aber es sollte ein grundsätzlicher Überblick über den Aufbau und den Zweck der Seite sowie über das beworbene Angebot gegeben werden.
Farben
Bunt ist erlaubt! Allerdings ist unbedingt auf ausreichenden Kontrast zu achten und mögliche Rot-Grün-Sehschwächen zu berücksichtigen. Informationen (dazu zählen u. a. die Markierung interaktiver Flächen oder Hervorhebungen in Texten) dürfen außerdem nicht ausschließlich über die Farbe kommuniziert werden, es sei denn, der Kontrast erfüllt den vordefinierten Wert. Zur Kontrolle nutzen wir diesen Contrast Checker.
Schriften
Tatsächlich gibt es keine eindeutige, universell gültige wissenschaftliche Empfehlung dazu, ob sich Serifen- oder serifenlose Schriften besser für die barrierefreie Kommunikation eignen. Bei der Auswahl ist aber in jedem Fall auf eine gute Lesbarkeit zu achten. Der Schriftgrad ist auf mindestens 18 px bei normalen Schnitten und mindestens 14 px bei Bold-Schnitten festgelegt.
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