Die Frauen der Boheme in die heutige Zeit geholt

Exhibition Design Monacensia im Hildebrandhaus

Frei leben! Die Frauen der Boheme 1890–1920. Eine Literatur-Ausstellung für das Hier und Heute.

Inhalt

Um 1900 ziehen von überallher junge Frauen nach München und wagen dort ein freies Leben als Künstlerinnen oder Schriftstellerinnen. Dafür nehmen sie ein hohes Risiko und prekäre Lebensumstände in Kauf. Zu diesen Frauen gehören: Franziska zu Reventlow, Margarete Beutler und Emmy Hennings. Die Ausstellung in den Räumlichkeiten der Monacensia im Hildebrandhaus gibt Einblick in die Biografien und Werke der drei Frauen. Gezeigt werden zahlreiche biografische Dokumente, Manuskripte, Tagebücher etc. aus verschiedenen Archiven sowie aus Privatbesitz, Videobeiträge und aktuelle literarische Positionen.

Aufgabe

Ziel der Ausstellung ist es, zu zeigen, dass diese drei Frauen gegen gesellschaftliche Normen rebelliert und für Dinge gekämpft haben, die heute immer noch absolut relevant und aktuell sind. Sie haben vor über 100 Jahren gelebt, doch ihre Ansichten sind höchst modern.

Nahaufnahme der, auf türkisen Stoff gedruckten, Zitate.
Eine Collage aus Fotos und Illustrationen an einer Wand der Ausstellung
Monogramme der Frauen Franziska zu Reventlow, Margarete Beutler und Emmy Hennings

Frei – rebellisch – weiblich

Design

In der Gestaltung der Ausstellung über die Frauen der Boheme werden Themen aus dem Jugendstil mit visuellen Stilmitteln aus der Protestgrafik kombiniert. So entsteht eine eigene gestalterische Formensprache, die mit Sehgewohnheiten spielt und sich auch in der Kombination verschiedener Materialitäten in der Ausstellung wiederfindet.

Übersicht des Zeichensatzes der Schriftart Bagerich, die für das Austellungsdesign verwendet wurde
Der für die Ausstellung ausgewählte Türkis Farbton mit dem Code #A7E6D7
Titelgestaltung der Ausstellung „Frei Leben! Die Frauen der Boheme“. Die Überschrift wird mit verwischten Buchstaben geschrieben.
Detailansicht der gestreiften Struktur, in der die Fotos der Frauen aufgerastert wurden.

Klar strukturiert, aber nicht gebügelt

Die Szenografie der Ausstellung ist so aufgebaut, dass sie verschiedene Erzählebenen bietet, die sich visuell klar voneinander unterscheiden. Leinenfahnen mit Textauszügen ergänzen Thementafeln. Geplottete Monogramme kennzeichnen große gerasterte Bilder, die jedes der Themenfelder illustrieren, indem sie Szenen aus dem Alltag der Frauen zeigen. Dazu kommen Fotos, Zeitungstitel und Illustrationen, die mit schwarzem Tape an den Wänden angebracht sind und Einblicke in die Welt der Boheme geben.

Eine beispielhafte Wand im Ausstellungsdesign. Zitate, Fotos, Texte und ein Monogramm hängen an der Wand, darunter steht eine Vitrine mit Exponaten.

Mehrfache Nutzung – Nachhaltigkeit

Aufgebaut ist die Wandgestaltung aus einheitlich formatierten Platten, Textplots und Stoffbahnen, sodass sie auch als Wanderausstellung zum Einsatz kommen kann. Das Hauptträgermaterial sind Plexiglasplatten, die bereits für eine andere – von uns gestaltete und realisierte Ausstellung – zum Einsatz kamen. Die Exponate und Faksimiles werden in den hauseigenen Vitrinen auf bedruckten Papierbögen gezeigt. Aufgesprühte Kanten und gedruckte Monogramme gliedern die Exponate thematisch und greifen dabei die Elemente der Wandgestaltung wieder auf. Die Medienstationen zeigen Filmbeiträge der Münchner Kammerspiele, die Texte der drei Protagonistinnen interpretieren.

Plakate der drei Frauen Franziska zu Reventlow, Margarete Beutler und Emmy Hennings jeweils mit Monogramm und gerasterten Portrait.
Eindruck aus der Ausstellung im Flur des Hildebrandhaus. Zitate, Bilder und Texte hängen an den Wänden zu beiden Seiten.
Nahaufnahme einer Wandinstallation auf der unterschiedliche Orte mit Fäden verbunden werden. Daneben stehen kleine Infotexte mit Fotos.

Es geht weiter – analog und digital

Im Laufe des Rundgangs befinden sich eigens angefertigte Dispenser, die die Lebensläufe und Zitate der Protagonistinnen zum Mitnehmen bereithalten. Zum Abschluss des Ausstellungsbesuches liegen Karten mit Fragen aus, die zum Nachdenken und Kommentieren anregen und ausgefüllt an die Wand gepinnt werden können.

Zur Ausstellung erscheint ein digitales Magazin, das das Design von "Frei leben!" aufgreift. Hier gibt es weiterführende Informationen, Vernetzungs­aktionen, Blogbeiträge und Videos zu entdecken. Das Magazin wird im Laufe des Ausstellungszeitraums stetig erweitert und bleibt auch nach der Ausstellung bestehen.

Illustrative Darstellungen von Franziska zu Reventlow, Margarete Beutler und Emmy Hennings. Die Icons sind flächig und einfarbig schwarz
Die Icons der drei Frauen stehen zum freien Download bei Wikimedia Commons zur Verfügung:
Emmy Hennings / Franziska zu Reventlow / Margarete Beutler

Digitale Erweiterung

Parallel zur Ausstellung entsteht das Online-Magazin mon_boheme auf der Website der Monacensia. Hier werden alle Inhalte, die zum Thema entstehen, gebündelt. Gestaltet haben wir es im Design der Ausstellung "Frei leben!“. Es greift die Stilelemente auf und übersetzt sie ins Digitale.

Der Name mon_boheme ist aus der Abkürzung der Monacensia „Mon“ in Verbindung mit „Boheme“ entstanden und zu einem eigenen Logo geworden, das für Social Media eingesetzt werden kann. Sowohl verbal als auch visuell wird es zur Markierung von Beiträgen, Fotos und Videos, sodass diese der Ausstellung zugeordnet werden können, auch wenn sie auf anderen Plattformen erscheinen.

Im Digitalen werden so die Themen der Ausstellung weiter in die Gesellschaft getragen, diskutiert und erreichen Menschen, die nicht die Möglichkeit haben, die Ausstellung zu besuchen.

Das digitale Logo der Ausstellung besteht aus dem Shortcut mon_boheme und einer der aufgesprühten Blumen in Lila.

Raum für neue Perspektiven

Nahaufnahme von ausgefüllten Zetteln, auf denen die Besucher Fragen zu Themen der Ausstellung selbst beantworten.

Ein Bereich der Ausstellung lässt heutige Autor:innen zu Wort kommen und beleuchtet aktuelle Perspektiven. Wir haben Interviews mit den Autor:innen gedreht und die Inhalte der Ausstellung animiert mit eingebaut.

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Photo Credits:
Fotos der Ausstellungsräume, Eva Jünger

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